Meine Trichterbrust und ich. Die Vorgeschichte. (Teil 3)

Liebe Community,

heute ist Mal wieder Zeit für neuen Content und den soll es jetzt auch geben. Es geht heute im letzten Teil der Vorgeschichte über den Stand heute und weshalb ich mich überhaupt dazu entschlossen habe mich in eine TB Therapie zu begeben.

Der Stand heute lässt sich recht easy zusammenfassen: Meine TB hat eine Tiefe von exakt 2 cm. Allerdings habe ich seit einigen Monaten stärkere Probleme mit Rückenschmerzen. Da diese Rückenschmerzen auch nicht besser wurde ging ich daraufhin zu meinem Hausarzt der sich meine TB und die gesamte körperliche Konstitution genau ansah. Es war sich sicher, dass die Rückenschmerzen kombiniert mit einer leichten bis mittleren Haltungsschwäche vor allem auch auf meine TB zurückzuführen sind. Zwar sagte er, dass die Schmerzen ohne weiteres mit Rückenschule und Krankengymnastik in den Griff zu bekommen wären, allerdings solle ich mir auch Gedanken über eine mögliche operative Korrektur der Trichterbrust machen. Mein Hausarzt verschrieb mir daraufhin sowohl eine Überweisung an eine Fachklinik in meiner Umgebung, die sich mit bei der operativen Korrektur von TBs bewährt hat, als auch ein Rezept für die Krankengymnastik, um meinen Rückenschmerzen und der Haltungsschwäche entgegenzuwirken. Das brachte dann auch meine eigene Recherche ins Rollen.

Direkt nach dem Arztbesuch wurde mir klar, dass eine Therapie der Trichterbrust durchaus vor allem auf Dauer gesehen sinnvoll ist. Zwar sind in meinen Fall die inneren Organe durch die Trichterbrust nicht stark eingeengt (was einen operativen Eingriff meist unausweichlich macht) allerdings wollte ich trotzdem meinem Körper zur Liebe etwas unternehmen. Schnell stieß ich im Internet auf das sehr empfehlenswerte Trichterbrustforum, in dem man sich hervorragend mit anderen TB Patienten austauschen kann. Das Forum ist eine wahre Schatzkiste für sämtliche nützliche Tipps, Erfahrungen und Informationen.  Nachdem ich in den Beiträgen auch die ersten negativen Einschätzungen zu den operativen Methoden entdeckte, wurde mir allerdings erstmals klar, dass die OP logischerweise kein Zuckerschlecken wird. Immer wieder berichten Patienten von weniger positiven Eindrücken nach der OP sowie dauerhaften Schmerzen. Zwar sind die Operationsmethoden über die letzen Jahre/Jahrzehnte schonender geworden, allerdings stellt die OP weiterhin einen starken Eingriff in das körperliche Skelett bzw. die körperliche Konstitution eines Menschen dar.

Mehr oder weniger durch einen Zufallsklick im Trichterbrustforum entdeckte ich allerdings Beiträge zum Thema Vakuumtherapie mit der Saugglocke nach Eckart Klobe. Bei dieser recht unkomplizierten Form der Therapie wird der Trichter immer wieder durch eine Saugglocke die auf der Brust angelegt wird stark angehoben, um diesen ähnlich dem Prinzip einer Zahnspange bestenfalls dauerhaft in der angehobenen Position zu fixieren. Die tägliche Anwendung der SG wird dabei durch den TB Patienten eigens durchgeführt und klinisch oder ärztlich regelmäßig kontrolliert und betreut. Zwar gilt bei diesem Verfahren umso früher die Therapie begonnen wird desto besser, allerdings werden auch Patienten jenseits der 50er Jahre Marke erfolgreich mit diesem Verfahren therapiert. Kleiner Hacken bei der Geschichte: Die Krankenkasse zahlt diese statistisch noch weniger stark erfasste, relativ neue Form der Therapie nur in den seltensten Fällen. Davon ließ ich mich allerdings erstmal nicht abschrecken, dass die KK nur selten zahlt, heißt ja schließlich nicht, dass sie gar nicht zahlt. 😉 Eins war mir allerdings sofort klar: Mit rund 600 Euro Anschaffungskosten ist die Saugglocke nun wirklich kein Schnäppchen. Vor allem nicht für junge Menschen, Schüler oder Studenten.

Ich stand somit vor der nicht ganz leichten Entscheidung eine operative Behandlung anzustreben oder die Vakuumtherapie mit der Saugglocke auszuprobieren. Der Erfahrungsschatz des Forums erwies sich auch bei dieser Entscheidung als sehr hilfreich. Die Meinungen über die Saugglocke gehen hier stark auseinander. Während einige User die Saugglocke als reine Geldmacherei ohne echte Erfolgschancen abstempeln, gibt es auch TB Patienten, die mit dieser Form der Therapie gute Verbesserungen erzielen konnten. Eben diese TB Patienten berichteten jedoch auch das die Erfolge mit der Saugglocke kein Selbstläufer sein, nach dem Motto: „Ich kauf, dass Teil und nach 1 bis 2 Jahren ist die TB komplett weg!“. So einfach funktionierst leider dann doch nicht. Die Therapie mit der SG verlangt dem Patienten einiges an Disziplin ab da nach den ersten 3 Monaten der Behandlung die Fortschritte in der Behandlung zwar in der Regel noch da sind, allerdings die Fortschritte deutlich langsamer werden. Nur wer auch in diesen Phasen dranbleibt und weitermacht hat eine echte Chance die TB stark zu verbessern, auch wenn die Fortschritte nicht mehr so rasant sind, wie in den ersten 3 Monaten der Behandlung.

Da ich allerdings die Risiken einer OP keinesfalls auf mich nehmen wollte ohne die Therapie mit der SG als eine körperlich schonende Variante der TB Therapie zumindest ausprobiert zu haben, stand auch in Absprache und Beratung mit meinen engsten Vertrauten der Entschluss recht zügig fest: Ich würde die Therapie mit der SG bis zum bitteren Ende durchziehen!

Nach den drei Teilen der Vorgeschichte zu meiner TB wird es ab dem folgenden Teil konkret um die Behandlung mit der SG bzw. der Vakuumtherapie gehen. Von der ersten ärztlichen Beratung zur SG bis hin zur alltäglichen Anwendung und meinen Fortschritten werde ich Euch rundum informieren.

In diesem Sinne freut Euch drauf und bis die Tage.

 

Meine Trichterbrust und ich. Die Vorgeschichte. (Teil 3)

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